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Zwei der grössten Psychiatrie-Kliniken wollen fusionieren

Zwei der grössten Psychiatrie-Kliniken wollen fusionieren info@medinside.ch (Esther Diener)

Die Ankündigung war geheimnisvoll: «Bitte haben Sie Verständnis, dass wir vor der Pressekonferenz keine Angaben zu den thematischen Schwerpunkten dieses Informationsanlasses machen können.» Etwas später liessen die Verantwortlichen im Hotel Bern dann die Katze aus dem Sack: Die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) und das Psychiatriezentrum Münsingen (PZM) wollen sich zusammenschliessen.

Grösser als Zürich

Die Fusion unter einem neuen Namen werde in den nächsten Monaten geprüft, erklärten die beiden Kliniken. Doch gleichzeitig heisst es in einer Medienmitteilung: «Die Weiterführung des Status Quo ist keine Option». Eine Elefantenhochzeit ist also programmiert.

Die beiden Kliniken gehören schon jetzt zu den grössten der Schweiz. Im Kanton Bern behandeln sie zusammen mehr als die Hälfte der stationär betreuten Patienten. Nach dem Zusammenschluss wäre die neue Klinik grösser als die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich.

Die beiden Kliniken in Zahlen


Fälle fürsorgerische Unterbringung

Zum Vergleich: Die  grösste Klinik, die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich hat 2410 Angestellte und behandelt pro Jahr 5000 Fälle stationär.

Weniger Kosten erhofft

Was sich die Kliniken von der Fusion erhoffen, ist nicht überraschend: Sie versprechen sich vor allem weniger Personalengpässe und weniger Kosten. Die Abklärungen für einen Zusammenschluss laufen schon seit letztem Herbst. Auch der Kanton Bern, die Besitzerin der beiden Kliniken, ist bereits darüber informiert.

Der Fahrplan

Im Herbst wollen die beiden Kliniken zeigen, wie die neue Organisation unter einem neuen Namen aussehen würde. Ende Jahr werden die Verwaltungsräte der UPD und des PZM je für sich entscheiden, ob sie beim Regierungsrat des Kantons Bern einen Zusammenschluss beantragen wollen. Den endgültigen Entscheid fällt der Kanton Bern.