Zusammenschluss: Beginn einer neuen Ära für die Herzmedizin in Berlin
Zusammenschluss: Beginn einer neuen Ära für die Herzmedizin in Berlin unknown
Mit Beginn des neuen Jahres bündeln die Berliner Charité und das Deutsche Herzzentrum Berlin (DHZB) ihre Kompetenzen. Wie die beiden Einrichtungen mitteilten, wurden die herzmedizinischen Einrichtungen zum 1. Januar 2023 zum Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) zusammengeschlossen. Das DHZC sei an den drei Charité-Standorten im Wedding, in Mitte und Steglitz verortet und umfasse insgesamt acht Kliniken und Institute. Behandelt werden sämtliche Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems in jedem Lebensalter.
Mit dem DHZC soll ein international führendes Herzzentrum etabliert werden, das neue Maßstäbe in der Versorgung der Patienten, Forschung und Lehre, Infrastruktur sowie Logistik setzt. Es soll außerdem ein attraktives Arbeitsumfeld schaffen und moderne Entwicklungsperspektiven bieten. Schwerpunkte der Forschung werden in der Prävention, der bildgestützten Therapie, der Präzisionsmedizin und dem Einsatz von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz liegen. Die Weiterentwicklung innovativer und minimalinvasiver Therapieansätze in der operativen und interventionellen Therapie unterstreichen den stark translationalen Ansatz der klinischen Forschung am DHZC.
Strategische und operative Eigenständigkeit
Als Gemeinsames Zentrum der Charité und der Stiftung DHZB entsteht das DHZC als eine Organisationseinheit der Charité mit weitgehender strategischer und operativer Eigenständigkeit. Es erhält einen eigenen Bereichsvorstand, der das DHZC leitet, und einen Verwaltungsrat. Der Bereichsvorstand besteht aus dem Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Volkmar Falk (Vorsitz), dem Stellvertretenden Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Ulf Landmesser, dem Kaufmännischen Direktor Dr. Rolf Zettl und dem Pflegedirektor Sebastian Dienst.
Der paritätisch besetzte Verwaltungsrat überwacht die Geschäftsführung des Bereichsvorstands. Ihm gehören der Vorstandsvorsitzende der Charité Prof. Dr. Heyo K. Kroemer (Vorsitz) und der Vorstandsvorsitzende der DHZB-Stiftung Prof. Dr. Hans Maier sowie je zwei weitere Vertreter*innen beider Institutionen an.
Neubau in Planung
Nach eigenen Angaben entsteht durch den Zusammenschluss „eines der größten Herzzentren Deutschlands“. Im DHZC gibt es rund 2500 Beschäftigte und rund 470 Betten. Auf dem Campus Virchow-Klinikum der Charité ist zudem bis 2028 ein Neubau für das Zentrum geplant. Er wird auf rund 30 000 Quadratmetern Nutzfläche über 20 Operationssäle, Herzkatheter-Labore und Hybrid-Operationssäle sowie rund 320 Betten verfügen. Darüber hinaus werden in dem Neubau auch die Notaufnahme und die Sterilgutversorgung für den gesamten Campus zu finden sein. Die übrigen Kliniken werden auch nach der Fertigstellung des Neubaus als große kardiologische Kliniken des DHZC am Campus Benjamin Franklin und am Campus Charité Mitte weiter betrieben werden.
dpa/Charité