Versandapotheke Zur Rose dämmt ihren Betriebsverlust tatsächlich ein
Versandapotheke Zur Rose dämmt ihren Betriebsverlust tatsächlich ein info@medinside.ch (Erna Jonsdottir)
Die Zur Rose-Gruppe startete im zweiten Quartal 2022 ein breit angelegtes Break-even-Programm. Dieses zielt darauf ab, mit der Erhöhung der Bruttomarge, strukturellen Kosteneinsparungen, Produktivitätssteigerungen und gesteigerter Marketingeffizienz das bereinigte EBITDA zu verbessern.
«Das Programm schritt im Geschäftsjahr 2022 schneller voran als geplant», schreibt die Gruppe in einem Communiqué von Donnerstag.
Umsatz gesunken
So konnte der Betriebsverlust (bereinigter EBITDA) von 128,9 Millionen (2021) um 59,2 Millionen auf 69,7 Millionen verringert werden. Der Reinverlust belief sich 2022 auf 171 Millionen nach einem Minus von 226 Millionen im Jahr davor.
Nachdem es bei der Einführung des digitalen Arztrezepts in Deutschland zu Verzögerungen kam, liess die Thurgauer Gruppe von ihrem Wachstumskurs ab und legte den Fokus auf die Profitabilität. Nach Jahren des Wachstums sank der Umsatz im vergangenen Jahr um knapp 10 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Franken.
Finanzprobleme gerettet
Ein wichtiger Aspekt für die Gruppe ist der angekündigte Verkauf des Schweizer Geschäfts. Dieser soll im zweiten Quartal des laufenden Jahrs abgewickelt werden.
Durch die Transaktion fliessen der E-Commerce-Apotheke 360 Millionen Franken zu. Damit sind die Finanzprobleme und die immer wieder in Frage gestellte Refinanzierung der Versandapotheke mit Sitz in Frauenfeld nun gelöst.
Marke bekommt neuen Namen
Mit dem Verkauf des Schweizer Geschäfts an Medbase wird auch die Marke «Zur Rose» an Medbase abgetreten. In einer Übergangsfrist hat die Zur Rose-Gruppe das Recht, die Marke weiterhin zu nutzen.
Am 4. Mai will der Verwaltungsrat an der Generalversammlung beantragen, die Zur Rose Group AG in Doc Morris AG AG umzufirmieren.
«Der Name referenziert auf die Marke Doc Morris, die zukünftig sowohl für das B2C-Kerngeschäft als auch für die Gruppe verwendet wird. Der Sitz der Gesellschaft und die Börsennotierung verbleiben in der Schweiz», ist weiter zu lesen.
E-Rezept bald Standard
Gleichzeitig rechnet die Gruppe damit, dass das E-Rezept ab Januar 2024 in Deutschland zum verbindlichen Standard wird. Die angekündigte deutschlandweite Umsetzung des E-Rezepts soll den Umsatz in bisher unbekannte Höhen katapultieren.