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USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken info@medinside.ch (ab )

Operativ schliesst das USZ das Geschäftsjahr 2023 mit einem Verlust von CHF 49 Millionen Franken ab. Der Betriebsertrag erhöhte sich um 4,4 Prozent auf 1.578 Milliarden Franken, während die Kosten um um 5.9 Prozent zunahmen.

Im Geschäftsjahr 2022 hatte das USZ einen Verlust von 22 Millionen Franken ausgewiesen.

Das Jahr 2023 war für das USZ laut Mitteilung geprägt von einer strategischen Neuausrichtung und Veränderungen in der Führung.

Die Ebitda-Marge lag mit 2.0 Prozent deutlich unter der Eigentümervorgabe von 10.0 Prozent.

Das USZ beantragt, den Jahresverlust aus dem Eigenkapital zu decken. Der Entscheid darüber obliegt dem Kantonsrat.

Für den Verlust verantwortlich seien unter anderem der Mangel an Fachkräften. Dieser führte zu umsatzmindernden Bettensperrungen vor allem im ersten Halbjahr. Ebenso ist der Personalaufwand im Berichtsjahr insgesamt um 62 Millionen Franken (+6.8 Prozent) angestiegen. Rund die Hälfte davon ist auf die mit dem Teuerungsausgleich verbundenen Lohnerhöhungen von 3 Prozent (30 Millionen) sowie Lohnmassnahmen bei den Assistenzärzten, Pflege- und MTTB-Berufen (+ CHF 6.7 Millionen) zurückzuführen.

Im Berichtsjahr erhöhte die allgemeine Teuerung auch den medizinischen und nicht-medizinischen Aufwand beträchtlich. Die daraus resultierende systematische Unterfinanzierung belastet das Jahresergebnis stark. Das USZ werde dieses Thema deshalb in die Verhandlungen mit den Versicherern einbringen, so die Mitteilung.

Mehr Leistungen

Die Anzahl stationärer Austritte stiegen am USZ um 0.7 Prozent auf 39‘153. Die durchschnittliche Verweildauer sank gegenüber dem Vorjahr um fast einen halben Tag auf 6.0 Tage (2022: 6.4 Tage). Dies trotz einer nach wie vor steigenden Anzahl an schweren Krankheitsfällen, die am USZ betreut werden (Anstieg des sogenannten Case-Mix-Index um 0.1 Prozent auf 1.675 Punkte).

Auch der Aufwärtstrend der Behandlungen im ambulanten Bereich hält weiter an. Die Taxpunkte nahmen um 3.2 Prozent zu, was insbesondere auch auf die höhere Auslastung am USZ-Flughafen zurückgeführt werden kann. Im Circle behandelt das USZ durchschnittlich rund 1‘000 ambulante Patientinnen und Patienten pro Tag. Der Kostendeckungsgrad lag im Berichtsjahr bei durchschnittlich 95.4 Prozent (Vorjahr: 96.5 Prozent), die grösstenteils nicht kostendeckenden Tarife bei den ambulanten Leistungen belasteten das wirtschaftliche Ergebnis.

Sarnierung und Neubau

Die erste Phase der Gesamterneuerung USZ legt den Fokus auf die nächsten 25 Jahre mit Gesamtkosten von rund 2 Milliarden Franken für Neubauten und etwa CHF 1.5 Milliarden für die Bestandesbauten. 2023 konnten die Aushubarbeiten für die beiden Neubauten «Campus Mitte 1 und2 » planmässig begonnen werden.

Um die zum Teil über 100-jährigen Gebäude weiter nutzen zu können, wurden letztes Jahr insgesamt 52 Millionen investiert.

Bei einem Warmwasserrohrbruch im 2003 erstellten Provisorium SUED1 (Bettenstationen) traten Ende November rund 10’000 Liter Wasser aus, was eine Teilräumung des Gebäudes notwendig machte und die Bettenkapazität bis voraussichtlich Mitte 2024 einschränkt.