Unbürokratische Hilfe: Mecklenburg-Vorpommern eröffnet ersten Gesundheitskiosk
Unbürokratische Hilfe: Mecklenburg-Vorpommern eröffnet ersten Gesundheitskiosk unknown
Im Neubrandenburger Stadtteil Reitbahnweg hat der erste sogenannte Gesundheitskiosk in Mecklenburg-Vorpommern eröffnet. „Mit dem neuen Informationszentrum wollen wir eine unbürokratische und niederschwellige Beratungsmöglichkeit beim Zugang zu Hilfen und medizinischen Leistungen schaffen“, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) am 21. August vor Ort.
In den Räumen eines ehemaligen Corona-Testzentrums unweit der regionalen Arbeitsagentur können Besucher laut Informationen des Kreises mit Mitarbeitern des Sozialpsychiatrischen Dienstes vom Landkreis Mecklenburgische Seenplatte über Gesundheitsvorsorge und andere medizinische Fragen sprechen.
Unbürokratische Hilfe vor Ort
Das Projekt heißt „Informationszentrum Gesundheitsamt“ (InGe). Ziel des Gesundheitskiosks: Besucher sollen schnell und unbürokratisch sowie kostenlos medizinische Hilfsangebote bekommen, auch bei seelischen Erkrankungen. Laut dem Ministerium arbeitet es eng mit Arztpraxen und Krankenhäusern zusammen und soll eine Lotsenfunktion wahrnehmen.
„Wir erhoffen uns durch die wohnortnahe Standortwahl aber auch, insbesondere einkommensschwächere Personen anzusprechen, die sich bisher eher scheuen, karitative oder behördliche Angebote in Anspruch zu nehmen“, so die Ministerin.
Zugang für Alle
Die Idee hierfür stammt von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Bereits im vergangenen Jahr hatte er das Ziel ausgegeben, deutschlandweit 1000 Gesundheitskioske einzurichten, um die Gesundheitsversorgung in ärmeren Regionen zu verbessern. Vorbild hierfür ist eine solche Einrichtung in Hamburg, die bereits 2017 ins Leben gerufen wurde.
Den Angaben seines Ministeriums nach sollen die Zentren auf Initiative der Kommunen entstehen, jedoch mit 74,5 Prozent der Kosten zum Großteil von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden. Private Versicherer sollen weitere 5,5 Prozent und die Kommunen 20 Prozent zur Finanzierung beitragen.
dpa/Regierung MV/gnj