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Typ-2-Diabetes: Vom Patienten bevorzugte Medikamente senken Blutzucker besser

Typ-2-Diabetes: Vom Patienten bevorzugte Medikamente senken Blutzucker besser

Typ-2-Diabetes: Vom Patienten bevorzugte Medikamente senken Blutzucker besser

Exeter – Die oft schlechte Blutzuckereinstellung lässt sich beim Typ-2-Diabetes verbessern, wenn die Patien­ten ihre Medikamente selbst aussuchen. Dies zeigen die Ergebnisse einer klinischen Studie, deren Ergebnisse in Nature Medicine (2022; DOI: 10.1038/s41591-022-02121-6) vorgestellt wurden.

Bei vielen Erkrankungen legt der Arzt die Behandlung allein fest. Dies ist auch beim Typ-2-Diabetes so, wo heu­te eine Reihe von verschiedenen Blutzuckersenkern zur Verfügung stehen. Diese unterscheiden sich in ihrer Wirkung und Nebenwirkung, die zudem bei den einzelnen Patienten sehr unterschiedlich ausfallen kön­nen, was teilweise an der Bereitschaft der Patienten liegt, die verordneten Medikamente auch einzunehmen.

Die britische „TriMaster“-Studie hat in den letzten Jahren untersucht, ob die Wahl des Medikaments nicht den Patienten überlassen werden kann. Die 448 Teilnehmer waren vor Studienbeginn bereits mit 2 verschiedenen oralen Blutzuckersenkern behandelt worden, hatten darunter aber keine befriedigenden HbA1c-Werte er­reicht.

In der Studie probierten sie nacheinander über jeweils 16 Wochen als 3. Medikament 1 von 3 Wirkstoffen aus, die sie bisher noch nicht erhalten hatten. Dies waren ein DPP4-Hemmer (Sitagliptin), ein SGLT2-Hemmer (Cana­gliflozin) oder ein Thiazolidindion (Pioglitazon).

Danach entschieden sich die Patienten für einen Wirkstoff. Wie Beverley Shields von der University of Exeter und Mitarbeiter berichten, präferierten 175 Patienten (38 %) Canagliflozin, 158 Patienten (35 %) Sitagliptin und 115 Patienten (25 %) Pioglitazon.

Im ersten Teil der Studie hatten alle 3 Wirkstoffe noch ungefähr denselben HbA1c-Wert erzielt. Als die Patien­ten dann das Mittel ihrer Wahl erhielten, verbesserten sich die HbA1c-Werte im Durchschnitt um 4,6 mmol/­ mol, wobei der Vorteil bei einem 95-%-Konfidenzintervall von 3,9 bis 5,3 mmol/mol signifikant war.

Offensichtlich hatten die Patienten ihre Medikamente gewissenhafter eingenommen als zuvor. Dies dürfte auch daran gelegen haben, dass sie sich für das Medikament entschieden hatten, das sie bei der Probephase am besten vertragen hatten. © rme/aerzteblatt.de

1670940371 Diabetes,Studienzusammenfassung