1 min read

Telemedizin bei Diabetes: Der GBA senkt den Daumen

Telemedizin bei Diabetes: Der GBA senkt den Daumen unknown

TeLIPro war ein Innovationsfondsprojekt, das sich um telemedizinisch gestützte Lebensstilinterventionen bei Typ-2-Diabetes-Patient:innen gekümmert hat. Die Intervention bestand in einem personalisierten, digital hinterlegten Coaching mit Fokus Ernährung, wobei eine Patientengruppe mit kürzerer und eine mit längerer Erkrankungsdauer eingeschlossen wurden. Primärer Endpunkt war die Veränderung des Blutzuckerparameters HbA1c nach zwölf Monaten.

 

Es zeigte sich eine signifikant stärkere Absenkung des HbA1c, die Differenz zur Kontrollgruppe lag bei 0,4 Prozentpunkten. Auch bei Körpergewicht, BMI, Lebensqualität und Essverhalten schnitten die Patent:innen im Telemedizinarm signifikant besser ab, wobei es vor allem die Patent:innen mit einer Diabetesdauer von fünf oder mehr Jahren waren, die profitierten. Eine Normalisierung des HbA1c erreichten 25% bzw. 18% der Patient:innen, was die Signifikanz verfehlte.

 

Trotz dieser überwiegend positiven Ergebnisse hat der GBA jetzt den Daumen gesenkt. Begründet wird das etwas schwammig im Wesentlichen damit, dass die beobachteten Effekte nach 18 Monaten nicht mehr nachweisbar gewesen seien. Gleichzeitig wird vom GBA in seinem Beschlusstext gönnerhaft mitgeteilt, die (längst publizierten) Ergebnisse an die Deutsche Diabetes Gesellschaft und den Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungszentren zur Information weiterzuleiten. Die werden sich sicher freuen.

Weitere Informationen:

Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zu TeLIPro: https://innovationsfonds.g-ba.de/downloads/beschluss-dokumente/536/2024-03-22_TeLIPro.pdf

https://innovationsfonds.g-ba.de/downloads/beschluss-dokumente/536/2024-03-22_TeLIPro.pdf