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RS-Virus: EU-Behörde warnt vor Druck auf Gesundheitssysteme

RS-Virus: EU-Behörde warnt vor Druck auf Gesundheitssysteme

RS-Virus: EU-Behörde warnt vor Druck auf Gesundheitssysteme

Stockholm – Die EU-Behörde für Gesundheitsschutz hat vor erheblichem Druck auf die Gesundheitssysteme in Europa durch Erkältungskrankheiten bei Kindern in diesem Winter gewarnt.

Wie das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) gestern mitteilte, haben einige Länder der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) in diesem Jahr eine erhöhte Zahl von Kranken­hauseinweisungen von Kindern mit akuter Bronchiolitis durch Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (auch RS-Virus oder RSV genannt) gemeldet. Gleichzeitig seien Influenza- und Coronaviren im Umlauf.

„In der Folge gibt es ein hohes Risiko für erheblichen Druck auf die Gesundheitssysteme der EU und des EWR in den kommenden Wochen und Monaten“, hieß es in der ECDC-Mitteilung unter Berufung auf die Risiko­bewertung der in der schwedischen Hauptstadt Stockholm ansässigen Behörde.

Deutschland bekommt die Auswirkungen bereits voll zu spüren: In vielen deutschen Kliniken mangelt es seit Wochen an Betten auf pädiatrischen Stationen, weil so viele Kinder mit Influenza- oder RS-Virus-Infektion aufgenommen werden müssen.

Infektionen mit dem RS-Virus seien nicht ungewöhnlich, aber ihr Auftreten sei in diesem Jahr häufiger und früher als in den Jahren vor der Corona-Pandemie, so die ECDC-Mitteilung weiter. Auch seien Kinder überproportional betroffen.

ECDC-Direktorin Andrea Ammon warnte, die Gefahr von Ansteckungen sei in der Weihnachtszeit durch Treffen, Einkäufe und Reisetätigkeit erhöht. Regierungen rief sie dazu auf, die Gesundheitssysteme zu stärken. Impfungen gegen Influenza und Corona bei Risikogruppen sollten zudem mit Priorität durchgeführt werden.

Infektionen mit dem RS-Virus sind nach ECDC-Angaben die Hauptursache für Infektionen der unteren Atemwege bei Kindern. Kinder unter fünf Jahren, besonders bis zum Alter von sechs Monaten, sind neben Menschen über 65 die am häufigsten betroffene Altersgruppe. © dpa/aerzteblatt.de

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