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Reka will in den Reha-Markt

Reka will in den Reha-Markt info@medinside.ch (Esther Diener)

Ihr Kerngeschäft sind Familienferien. Doch nun ist die Schweizer Reisekasse (Reka) ins Kurgeschäft eingestiegen. Wenn keine Schulferien sind, hat es in den Reka-Ferienanlagen meistens Platz. Sieben von ihnen sind zudem rollstuhlgängig.

Doch das reicht nicht aus, um einen Kurbetrieb anbieten zu können. Reka arbeitet deshalb seit ein paar Monaten mit der Zürcher Spitex-Organisation International Association for Healthy Aging (IAHA) zusammen. Die IAHA hat die nötigen kantonalen Spitexbewilligungen und kann dadurch kassenpflichtige Grundpflegeleistungen abrechnen.

Pflegehilfekurs für Angestellte

Bereits letzten Dezember wurde bekannt, dass die Reka auch eigene Mitarbeitende mit Pflegehilfe-Kursen weiterbilden will. Damian Pfister, Reka-Vizedirektor sagte in einem Interview, warum er sich Chancen auf dem Reha-Markt ausrechnet: «Wir bieten ein Ferienumfeld und sind mit unserer Infrastruktur erst noch günstiger als eine Reha-Klinik.»

Gleichzeitig räumt er ein, dass medizinisch komplizierte Reha-Aufenthalt bei Reka nicht möglich sind. Er zielt deshalb auf Patienten mit geistigen Beeinträchtigungen, etwa wegen eines Burn-Outs. Und auf Senioren, die Ferien machen wollen.

Kaum Kuren auf Rezept

Via obligatorische Krankenversicherung abrechnen lassen sich die Aufenthalte in der Reka-Reha nicht. Die Kassen zahlen nur allfällig nötige ambulante Spitex-Leistungen und dies auch nur dann, wenn der Aufenthalt ärztlich verordnet ist.

Höchstens einige spezielle Zusatzversicherungen zahlen zusätzlich einen Beitrag an die Hotelkosten und Therapien. Die ersten Reha-Aufenthalte bietet die Reka in Brissago an. Zwar wären auch die Ferienanlagen in Wildhaus, Disentis, Zinal, Sörenberg, Blatten und Hasliberg rollstuhlgängig.

Doch an diesen abgelegenen Orten genügt die medizinische und therapeutische Versorgung kaum für einen richtigen Reha-Aufenthalt.