Psychiatrie: UPD schreibt Verluste und kündigt deshalb die Tarifverträge
Psychiatrie: UPD schreibt Verluste und kündigt deshalb die Tarifverträge info@medinside.ch (Erna Jonsdottir)
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) AG haben beschlossen, die stationären Tarifverträge Tarpsy zu kündigen.
Mit den derzeitigen Tarifen könne die UPD nicht kostendeckend arbeiten und zahlreiche zentrale Versorgungsangebote seien unterfinanziert. Hinzu komme, dass die Refinanzierung nicht möglich sei und die UPD Verluste schreibe, heisst es in einem Communiqué.
«Die Versorgung psychisch kranker Menschen steht im Zentrum unseres Auftrags. Dabei dürfen wir auch die Belastung und das Wohlergehen unserer Mitarbeitenden nicht vergessen. Daher müssen die Tarife die nötige Personalausstattung, angemessene Löhne, Aus- und Weiterbildungen sowie die erforderlichen Infrastrukturen finanzieren», wird Oliver Grossen, Vorsitzender der Geschäftsleitung der UPD, zitiert.
Situation finanziell präker
Durch den Versorgungsnotstand in der Psychiatrie, die Teuerung, die anstehende Finanzierung dringend nötiger Investitionen in die Infrastrukturen sowie die Nachwirkungen der Covid-19- Pandemie ist die Situation finanziell prekärer geworden.
Die aktuelle Lage wird zudem durch die Auswirkungen des Fachkräftemangels verschärft und fordert wirksame Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Kostendeckende Tarife gefordert
Nun fordert die UPD zur Erfüllung ihrer Leistungsaufträge als Universitätsspital kostendeckende Tarife für eine wirksame, moderne und zweckmässige Medizin, eine angemessene Pflege und Betreuung der Patientinnen und Patienten, eine angemessene Entlohnung und Refinanzierung der nötigen Investitionen.
Die Kündigung der Tarifverträge Tarpsy tritt laut Angaben der UPD per Januar 2024 in Kraft. Die Verhandlung zwischen den Tarifpartnern soll keine Auswirkungen auf die Versorgung der Patienten haben.