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Jahr der Stapelkrisen: Vivantes meldet Fehlbetrag von 72 Millionen Euro

Jahr der Stapelkrisen: Vivantes meldet Fehlbetrag von 72 Millionen Euro unknown

Es war ein Jahr der Stapelkrisen – so jedenfalls fassen die Vivantes-Verantwortlichen das Jahr 2022 zusammen. Ukraine-Krieg, hohe Inflation, Corona-Pandemie, steigende Kosten für Energie und Verbrauchsmaterialien, Gefahr von Energiemangel und eine ungewöhnlich starke Infektionswelle bei Kindern – alles zusammen habe in der Jahresbilanz unterm Strich zu einem massiven Minus von 72,3 Millionen Euro geführt, teilt das größte kommunale Klinikunternehmen Deutschlands mit. Das Jahr 2021 war mit 3,3 Millionen Euro im Plus abgeschlossen worden.

Stationäre Patienten weiter unter Corona-Niveau

Der Vivantes-Umsatz 2022 betrug demnach 1,533 Milliarden Euro, nach knapp 1,6 Milliarden Euro im Jahr davor. Die Zahl der behandelten Fälle stieg auf 513 870 (2021: 485 248 Fälle), davon 177 746 stationär und 336 124 ambulant. Damit habe die Zahl der stationären Patienten weiter auf niedrigerem Niveau als vor der Pandemie gelegen, heißt es weiter.

Die Mitarbeiterzahl legte leicht auf 18 090 (2021: 18 023) zu. Unter anderem seien im vergangenen Jahr 174 Pflegekräfte hinzugekommen. Einschließlich der Auszubildenden arbeiteten Ende 2022 insgesamt 9863 Menschen im Pflege- und Funktionsdienst, so Vivantes. Pro 100 belegte Betten hätten 125 Pflegekräfte zur Verfügung gestanden.

Mehr als 600 Kollegen aus dem Ausland

Um den Personalaufbau dauerhaft voranzutreiben, rekrutiere Vivantes auch Nachwuchs und examinierte Pflegekräfte im Ausland. Im vergangenen Jahr legten demnach 149 Auszubildende aus Vietnam ihr Examen ab und verstärken seitdem die Pflege-Teams in den Vivantes-Häusern. 60 weitere begannen eine Ausbildung. Dem Konzern zufolge werden bis 2024 insgesamt 440 neue Kollegen aus Tunesien, Algerien und Indien ihre Tätigkeit aufnehmen. 45 seien bereits im Frühjahr 2023 gestartet.

Vivantes 2022 in Zahlen

►  8 Standorte mit 8 Klinika und einem Krankenhaus für Geriatrie

►  1,533 Mrd. Euro Umsatz

►  1,064 Mrd. Euro Personalaufwand

►  363 Mio. Euro Materialaufwand

►  -72,3 Mio. Euro Jahresergebnis

►  146,5 Mio. Euro Investitionen (davon 94,4 Mio. Euro aus Eigenmitteln)

►  513 870 Fälle (177 746 stationär, 336 124 ambulant)

►  85 379 Operationen

►  9183 Patienten mit Covid (seit Ausbruch der Pandemie)

►  6001 Betten (davon 1559 Psychiatrie und 148 Ida-Wolff-Krankenhaus für Geriatrie)

►  5,8 Tage Verweildauer

►  18 090 Beschäftigte

►  13 255 Vollzeitstellen

►  9863 Mitarbeitende im Pflege- und Funktionsdienst

►  40 Prozent der Beschäftigten arbeiten in Teilzeit, davon 84 Prozent Frauen

Vivantes Tochterunternehmen

►  18 Pflegeeinrichtungen und 3 Kurzzeitpflege-Einrichtungen mit 2337 Plätzen (inkl. Kurzzeitpflege) und 761 041 Pflegetagen (2021: 732 192)

►  Ambulante Rehabilitation mit 220 Plätzen und 37 521 Behandlungstagen in den Abteilungen Orthopädie, Kardiologie, Onkologie und Neurologie (2021: 32 058)

►  13 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit 430 Beschäftigten, darunter 130 Fachärzte in 33 Fachrichtungen und mehr als 94 000 Patienten pro Jahr

►  Vivantes Speisenversorgung: 7,4 Mio. Mahlzeiten

Vivantes/koj