1 min read

EPD-Konkurrent ist landesweit verfügbar

EPD-Konkurrent ist landesweit verfügbar info@insideit.ch

Während der Bund seinem serbelnden Patientendossier neues Leben einhauchen will, macht die Konkurrenz vorwärts. Ab sofort ist eine private App schweizweit verfügbar.

Das elektronische Patientendossier (EPD) kommt nicht auf Touren. Je nach Zählweise haben rund 18'000 Menschen eins gelöst, die meisten davon in der Westschweiz. Der Bundesrat will das Projekt retten - mit 2 Ideen:Erstens soll das EPD für alle Pflicht werden, ausser man äussert den explizit den gegenteiligen Wunsch. Doch für diese Idee gibt es Widerstand. Ärztinnen und Pflegende wollen an der Freiwilligkeit festhalten, wie sie in der Vernehmlassung zur Gesetzesrevision geäussert haben.

Zweitens soll eine Marketingkampagne dem EPD wieder auf die Beine helfen, oder erstmals erklären, welche Vorteile das digitale Patientendossier überhaupt mitbringt. Den 6 Millionen schweren Auftrag dafür hat die Agentur Farner erhalten.

Während der Bund vor sich hinwerkelt, drückt eine private Alternative zum EPD aufs Gaspedal. Seit heute ist die "Compassana Patienten-App nach mehrmonatiger Testphase" schweizweit verfügbar, wie Bluespace Ventures mitteilt. Das ist das Unternehmen hinter der Patienten-App, an dem die Krankenkassen Groupe Mutuel, Helsana und Swica, das Privatspital Hirslanden, dieGesundheitsorganisation der Migros,  Medbase, sowie das öffentliche Luzerner Kantonsspital beteiligt sind.

Private EPD-Kopie ist gestartet

Ziel der App sei es, "mittels digitaler Plattform über alle medizinischen und medizinnahen Bereiche hinweg relevante Akteure für eine verbesserte, integrierte Zusammenarbeit zu vernetzen", heisst es in der Mitteilung. Aktuell bietet die App mehrere Funktionen, darunter die Erfassung von Medikamenten, die Organisation und Kategorisierung von Gesundheitsdokumenten, den Austausch "sicherer Nachrichten" an und für Gesundheitsfachpersonen, den Abruf von Behandlungswegen oder die Buchung von Terminen und Gesundheitsservices.

Dabei soll es indes nicht bleiben: Die App werde fortlaufend weiterentwickelt, heisst es von Bluespace. Es gehe im nächsten Schritt darum, "Kooperationen zwischen medizinischen Leistungserbringern und Versicherungen zu unterstützen", um eine datenbasierte, durchgehende Gesundheitsversorgung ohne Informationslücken sicherzustellen.