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Die zwei Streithähne in Lausanne haben sich geeinigt

Die zwei Streithähne in Lausanne haben sich geeinigt info@medinside.ch (Esther Diener)

Das Lausanner Universitätsspital (CHUV) und das benachbarte ambulante Chirurgiezentrum MV Santé einigen sich: Das CHUV übernimmt das Zentrum, und ambulante Patienten werden ab Mitte Januar 2023 wieder dort operiert.

Aus Sorge um die Patienten

Die beiden Institutionen wollen ihren Clinch nicht mehr auf dem Buckel der Patienten austragen und beenden ihn deshalb «aus Sorge um das Wohlergehen der Patienten», wie das CHUV mitteilt.

Das CHUV arbeitete seit gut zehn Jahren mit dem privaten Chirurgiezentrum MV Santé Beaumont zusammen. Das Ziel der Zusammenarbeit war, die Operationssäle des CHUV zu entlasten. Umgekehrt profitierte MV Santé davon, dass es rund 6'500 Operationen pro Jahr vom Unispital übernehmen konnte.

Schon lange eine schwierige Beziehung

Diese Zusammenarbeit erwies sich aber schon seit einigen Jahren als schwierig. Aufgrund «finanzieller Differenzen» hatte das CHUV Anfang November beschlossen, die Zusammenarbeit mit MV Santé Knall auf Fall zu beenden.

Die dringend zu behandelnden ambulanten Patienten konnte das CHUV zwar in den eigenen Räumen operieren, doch einen Teil der nicht dringenden ambulanten Operationen musste das Spital verschieben.

MV Santé wollte autonom bleiben

Nun haben die Verhandlungen zwischen den Leitungen des CHUV und des MV Santé zu einer Einigung geführt – jedenfalls zu einer «grundsätzlichen», wie das CHUV schreibt. Ab Mitte Januar wird in den Räumlichkeiten des MV Santé wieder operiert, und zwar unter der Verantwortung des CHUV.

Die MV Santé hat sich bisher dagegen gewehrt, dass das CHUV die Leitung übernimmt und wollte autonom bleiben. Nun wollen sie aber «eng zusammenarbeiten und alle erforderlichen Massnahmen ergreifen.»