Die Solothurner Spitäler AG blickt pessimistisch in die Zukunft
Die Solothurner Spitäler AG blickt pessimistisch in die Zukunft info@medinside.ch (Erna Jonsdottir)
Insgesamt schloss die Solothurner Spitäler AG (soH) ihre Rechnung 2022 mit einem konsolidierten, negativen Jahresergebnis inklusive periodenfremde Einnahmen in Höhe von 13,7 Millionen Franken ab.
In diesem Betrag enthalten ist die Abgeltung für die Pandemie-Schäden 2021 von insgesamt 7,2 Millionen Franken. Gedeckt wird der Verlust aus den Reserven für die nachhaltige Sicherstellung des Betriebes, welche die soH erst letztes Jahr wieder aufstocken konnte.
Das Ergebnis 2022 führte dazu, dass die Ebitdar-Quote um 0,3 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sank.
Patientenanzahl stabil
In den drei Akutspitälern Solothurn, Olten und Dornach wurden 2022 laut einem Communiqué insgesamt 30'657 Patientinnen und Patienten stationär behandelt; 2021 waren es 30'511.
Ähnlich zeigt sich die Situation in der Erwachsenenpsychiatrie. Während im letzten Jahr 2035 Austritte verzeichnet wurden, waren ein Jahr zuvor 2024.
Bei den Pflegetagen erreichte die soH 2022 ein Plus von 3,6 Prozent. Die Zahl der ambulant behandelten Patientinnen und Patienten blieb im Verhältnis zum Vorjahr stabil.
Obwohl die verminderte Anzahl von nicht-notfallbedingten medizinischen Behandlungen und operativen Eingriffen während der Pandemiewellen im Spätwinter und im Sommer teilweise kompensiert werden konnten, führte das aufgrund des Fachpersonalmangels teilweise reduzierte Bettenangebot zu insgesamt tieferen Leistungszahlen im Vergleich zum Budget.
Verluste kaum kompensierbar
Wie bei vielen anderen Institutionen, führten die Teuerung, die stark gestiegenen Energiekosten aber auch die höheren als ursprünglich kalkulierten Anlagenutzungskostenzu einer grösseren Budgetabweichung.
Wie die soH in der Mitteilung zu bedenken gibt, wird es aufgrund der aktuellen Lage im Gesundheitswesen und aufgrund der hohen Anlagenutzungskosten mit dem Neubau Bürgerspital Solothurn schwierig werden, in die schwarzen Zahlen zurückzukehren.
«Auch die gesetzlich geäufneten und die freiwilligen Reserven werden über längere Zeit nicht ausreichen, um Verluste in der Grössenordnung wie 2022 zu kompensieren», schreibt die soH.
Und: Weil die Umsetzung aller Prozess- und weiteren Optimierungsmassnahmen die soH finanziell nicht nachhaltig sichern wird, «müssen vom Kanton Solothurn als Eigentümer Massnahmen eingeleitet werden, was der Verwaltungsrat auch an der Generalversammlung thematisiert hat», so die soH. Hier geht es zum Jahresbericht 2022.