Die Schweiz liegt wieder öfter im Spital
Die Schweiz liegt wieder öfter im Spital info@medinside.ch (rap)
Im Jahr 2022 kam es in der Schweiz zu 1,49 Millionen Hospitalisierungen. Und gut eine Million Menschen mussten in jenem Jahr mindestens einmal stationär ins Krankenhaus. Damit wurde das Vor-Corona-Niveau von 1,47 Millionen Fällen sogar noch übertroffen.
Dies besagt die neuste Spitalstatistik des Bundes. Trotz des Fallanstiegs um knapp 1 Prozent blieb die Zahl der stationär behandelten Patientinnen und Patienten unter dem Wert von 2019 (damals: 1,05 Millionen Personen). Von 2015 bis 2019 – also vor Covid – hatte diese Zahl lediglich um knapp 0,5 Prozent zugenommen.
Eine Rolle beim Anstieg 2022 spielte allerdings auch das Coronavirus selbst: In jenem Jahr kamen 68'600 Personen mit der Diagnose Covid-19 ins Spital. Das waren deutlich mehr als 2021 (37'800) und 2020 (34'800). Andererseits fiel der Anteil der Personen, die mit einer Covid-19-Diagnose im Krankenhaus eine intensivmedizinische Behandlung benötigten, 2022 mit knapp 9 Prozent deutlich geringer aus als 2021 (14 Prozent).
Wie in den Vorjahren waren auch 2022 Verletzungen die Hauptursache für eine Hospitalisierung (knapp 14 Prozent aller Fälle), gefolgt von Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (13 Prozent), Krankheiten des Kreislaufsystems (11 Prozent) und Tumoren (9 Prozent).
Nicht ganz nach dem oft diskutierten Bild entwickelten sich die Zahlen bei den psychischen und Verhaltensstörungen bei jungen Menschen (10 bis 24 Jahre): Hier waren die Fälle 2021 stark angestiegen – und 2022 belief sich die Zunahme dann nochmals auf 1,5 Prozent gegenüber 2021. Diese Entwicklung liegt allerdings unter dem zwischen 2012 und 2019 beobachteten Durchschnittswert von +3 Prozent, teilt das Bundesamt für Statistik mit.
Ambulant stabil
Der Trend weg von stationären und hin zu ambulanten Behandlungen setzte sich 2022 jedenfalls nicht so eindeutig fort nicht in der Statistik. Die Kosten für ambulante Leistungen in den Spitälern stiegen um gut 5 Prozent auf 8,7 Milliarden Franken. Dabei wurden 24,4 Millionen ambulante Konsultationen durchgeführt.
Diese Zahl lag zwar geringfügig unter jener des Vorjahres (-0,1 Prozent). Schliesst man aber die Leistungen, die ausschliesslich den Pandemietarif betreffen (0,6 Millionen) aus, beläuft sich der Anstieg bei den ambulanten Konsultationen in Spitälern gegenüber dem Vorjahr auf 2,6 Prozent. Diese Zunahme fällt geringer aus als der Durchschnitt vor der Pandemie für die Jahre 2017 bis 2019: Damals waren es jährlich gut 3 Prozent Fälle mehr gewesen.