Den Diabetes im Griff: DGIM zeichnet die App "Una Health" aus
Den Diabetes im Griff: DGIM zeichnet die App "Una Health" aus unknown Etwa 8,7 Millionen Menschen leiden in Deutschland an einem Typ-2-Diabetes, jährlich gibt es mehr als 500.000 Neuerkrankungen. Unausgewogene Ernährung, Übergewicht, zu wenig Bewegung, Rauchen und Stress beeinflussen die Erkrankung negativ. Gibt eine App eine direkte Rückmeldung auf den Lebensstil, können die Nutzerinnen und Nutzer dadurch unmittelbar sehen, wie sich ihr Verhalten auf den Blutzucker auswirkt. Das „Una Health“-Programm ist ein Algorithmus, der genau das leistet: Durch die Kopplung mit jedem beliebigen Glukosesensor werden Blutzuckermessdaten direkt auf eine App übertragen. Gleichzeitig tragen die Nutzerinnen und Nutzer jede Mahlzeit und Aktivität ein. Die App visualisiert den Zusammenhang von Essen, Verhalten und Zuckerspiegel. „Die Una Health GmbH hat hier ein Programm entwickelt, dass durch ein direktes Widerspiegeln die Patientinnen und Patienten nachhaltig in ihrem Lebensstil beeinflusst und motiviert, ihr Verhalten zu ändern“, erklärt Professor Dr. med. Martin Möckel, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Digitale Gesundheitsanwendungen/KI in Leitlinien der DGIM, die das DiGA-Pitch-Battle ausgeschrieben hatte. Die App begleitet die Nutzerinnen und Nutzer ganz individuell, unterstützt sie über Lerninhalte, wöchentliche Aufgaben und ein durchgehendes Coaching über einen Chat. „Auch für die Behandelnden zahlt sich die Nutzung der App aus: ein Arztbesuch kann auf diese Weise viel effektiver gestaltet und die Therapie konsequenter umgesetzt werden“, so der Internist Möckel.In einer Pilotstudie von 2022 konnte die Una Health GmbH zeigen, dass durch Nutzung des Programms der HbA1c-Wert der Studienteilnehmenden nach drei Monaten um 1,1 Prozent gesunken war. Die Betroffenen litten zudem unter weniger Blutzuckerschwankungen, die Glukosespitzen gingen um 50 Prozent zurück. „90 Prozent unserer Nutzerinnen und Nutzer war durchgängig im Programm engagiert“, nennt Una Health-Geschäftsführer Pascal Grimm ein weiteres Ergebnis der Studie. 55 Prozent habe dabei eine deutliche Steigerung des Energie Levels empfunden. Nach der Premiere im Jahr 2022 traten auch dieses Jahr wieder fünf Hersteller von Digitalen Gesundheitsanwendungen beim DGIM-DiGA-Pitch-Battle mit Kurzpräsentationen ihrer Produkte gegeneinander an. „DiGA können die Patientenversorgung in Zukunft um ein wirksames Instrument erweitern“, so DGIM-Experte Möckel. Derzeit haben 45 DiGA für internistische Erkrankungen eine vorläufige oder dauerhafte Zulassung im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Dies bedeutet, dass die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für die Apps übernimmt. Auch die Una Health GmbH hat die Aufnahme bereits beantragt und hofft auf baldige Zulassung.
Quelle: DGIM