Dem Swiss Medical Network gehen die Hebammen aus
Dem Swiss Medical Network gehen die Hebammen aus info@medinside.ch (cm)
Die Privatklinik Villa im Park des Swiss Medical Networks (SMN) kann wegen Fachkräftemangel bei den Hebammen die Leistungsaufträge in der Grundversorgung Geburtshilfe und Neugeborene nicht mehr vollumfänglich erfüllen. Dies teilt der Kanton Aargau am Mittwoch mit.
Aus diesem Grund bewilligt der Kanton der Klinik in Rothrist eine befristete Ausnahmeregelung zu den Spitallistenaufträgen: Geburten und Kaiserschnitte werden am Wochenende und an Feiertagen nun im Spital Region Oberaargau (SRO) in Langenthal durchgeführt. In Rechnung werde der tiefere Behandlungstarif gestellt; die Differenz gehe zu Lasten der Klinik.
Der Klinik droht Entzug des Leistungsauftrages
Die Bewilligung erfolgt im Rahmen einer Ausnahme, weil die Zusammenarbeit gegen das Verbot der Untervergabe von Leistungsaufträgen sowie gegen die Verpflichtung zur Standortgebundenhei verstösst. Sie ist bis Ende August 2023 befristet. Wenn die Privatklinik ab 1. September 2023 nicht in der Lage ist, die Leistungsaufträge selbstständig zu erfüllen, droht ihr der Entzug dieser Leistungsaufträge, wie der Kanton schreibt.
Die Privatklinik des Swiss Medical Networks selbst geht davon aus, dass sie ab Ende August die Leistungsaufträge durch neu rekrutierte Hebammen wieder selbstständig erfüllen könne und die Gebärenden nicht mehr vom Kanton Aargau in den Kanton Bern schicken zu müssen. In der Klinik Villa im Park fanden im Jahr 2021 rund 460 Geburten und Kaiserschnitte statt – 223 davon aus dem Kanton Aargau.