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Charité und Vivantes bauen digitale Kooperation weiter aus

Charité und Vivantes bauen digitale Kooperation weiter aus (Johannes Kapfer)

Strukturierte Behandlungsdaten                             Charité und Vivantes bauen digitale Kooperation weiter aus

Seit gut einem Jahr ist die gemeinsame Plattform der Charité Berlin und dem Vivantes Netzwerk zum Austausch von strukturierten Behandlungsdaten in Betrieb. Nun schließen sich weitere Berliner Krankenhäuser und Kliniken der digitalen Vernetzung an. Welche Vorteile das mit sich bringt und was andere Kliniken von diesem „Berliner Modell“ lernen können.

Die Charité in Berlin beschreitet in der Verwaltung von Patientenakten neue digitale Wege
Die Charité in Berlin beschreitet in der Verwaltung von Patientenakten neue digitale Wege

(© Bavaria Luftbild Verlags GmbH)

Der Umgang mit Patientendaten ist vielerorts ein leidiges Thema. Gerade in Hinblick auf die optimale und zeitnahe Versorgung von Patientinnen und Patienten sowie die Einhaltung der DSGVO gab es in der Vergangenheit oftmals kleinere und größere Hindernisse, die es zu überwinden galt. Auch bei den Themen Anamnese und Notfallversorgung bewegten sich die Kliniken und insbesondere das Klinikpersonal des öfteren auf rechtlich dünnem Eis.

Durch eine, bereits 2021 in die Wege geleitete, Kooperation zwischen der Berliner Charité und dem Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH konnten beispielsweise – während der Hochphase der Corona-Pandemie – die Hygienedatenbanken der beiden Häuser untereinander vernetzt und dadurch zahlreichen Infektionen vorgebeugt werden.

Auf dem Weg zur geplanten Gesundheitsstadt Berlin 2030 haben die beiden Unternehmen schon die gemeinsame digitale Behandlungsakte installiert, die vor dem Hintergrund der bestmöglichen Patientenversorgung die sogenannte „Patient Journey“ derart steuert, dass Mehrfachbehandlungen oder gar Behandlungsfehler mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden können. Das spart am Ende des Tages nicht nur ökonomische Ressourcen ein – es reduziert auch das Behandlungsrisiko der Patientinnen und Patienten um ein Vielfaches. Weiterhin waren diese Daten bereits zu diesem Zeitpunkt derart aufbereitet, dass sie mit wenig administrativem Aufwand in die Systeme von anderen Krankenhäusern und Kliniken eingepflegt werden konnten.

Technische und rechtliche Aspekte wurden geklärt

Mittlerweile hat sich dieses System bei den Kliniken und Laboren der Charité sowie der Vivantes Gruppe derart gut etabliert, dass eine Vielzahl an weiteren Kooperationspartnern, wie etwa das Jüdische Krankenhaus in Berlin Mitte oder das Sankt Gertrauden-Krankenhaus in Berlin-Wilmersdorf hinzugekommen sind. Insgesamt verfügt die Initiative, die in Deutschland bislang so noch nicht existierte, über mehr als ein Dutzend angeschlossene Kliniken und Krankenhäuser. In einem nächsten Schritt könnte sich dies Zahl mittelfristig beinahe verdreifachen. Ein Konsortium von zehn Krankenhausbetreibern, die insgesamt über 30 Standorte in Berlin unterhalten, prüfen gerade letzte potentielle Fallstricke. Diese seien laut einem Unternehmenssprecher jedoch vorrangig „verwaltungstechnischer Natur“. Die rechtlichen und technischen Aspekte seien geklärt.

Die Berliner Sanatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege Dr. Ina Czyborra hat dazu eine klare Meinung. Laut ihr seien Informationen eine Ressource, die sich durch das Teilen mit anderen vermehre. Sie würde sich daher freuen, wenn sich in naher Zukunft noch mehr Kliniken und Krankenhäuser aus dem Großraum Berlin der Initiative anschließen.

Die digitale Vernetzung der strukturierten Behandlungsdaten ist dabei  jedoch nicht „Berlin-Exklusiv“. Auch Institutionen in Brandenburg steht die Möglichkeit offen – nach vorheriger Prüfung aller technischen und rechtlichen Aspekte – am aktiven Austausch von digitalen Patientendaten teilzunehmen.

Schließlich soll das Wohl der Patientinnen und Patienten an erster Stelle stehen und ein Krankenhausaufenthalt sich dementsprechend um die Genesung derselben und weniger um die Verwaltung von Leistungen drehen.

Mit Cyberhygiene verhindert man aktiv Angriffe auf das eigene Netzwerk (© Artur - stock.adobe.com)
Zukünftig soll von der Einweisung bis zur Entlassung alles digital erfasst werden (Bild: Maksym Povozniuk - stock.adobe.com)

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Stand vom 30.10.2020

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