Bettenmanagement: „Virtuelle Kinderklinik“ soll freie Betten schneller verteilen
Bettenmanagement: „Virtuelle Kinderklinik“ soll freie Betten schneller verteilen unknown
Die bayerischen Kinderkrankenhäuser wollen neuerlicher Überlastung mit Hilfe schnellerer Zuteilung freier Betten an ihre kleinen Patientinnen und Patienten vorbeugen. Ein Online-Informations- und Austauschsystem namens „virtuelle Kinderklinik“ soll gewährleisten, dass die teilnehmenden Kliniken einen Überblick über verfügbare Behandlungsplätze haben und diese entsprechend vergeben können. „Sie bekommen einen schnellen Überblick über freie Kapazitäten“, erklärte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) zum Start am 18. Dezember. „Damit können auch unnötig lange Anfahrten vermieden werden.“ Zweiter Schritt soll im nächsten Jahr der Aufbau eines telemedizinischen Netzwerks sein.
Den Anstoß zu dem Projekt hatte der Landesverband der leitenden Kinderärzte gegeben. „Wir haben aus den Erfahrungen der letzten Jahre gelernt und gehandelt“, erklärte dessen Vorsitzender, Professor Matthias Keller von der Kinderklinik Dritter Orden Passau. 39 von 44 infrage kommende Krankenhäuser beteiligen sich bereits am digitalen Bettenmanagement.
Im vergangenen Winter waren bundesweit viele Kinderkliniken wegen einer Welle von Infektionen mit dem RS-Virus überlastet, manche Häuser hatten keine freien Betten mehr. In diesem Winter zeichnet sich nach Gerlachs Worten bislang keine ähnlich dramatische Lage ab. „Die Infektionslage ist aktuell nicht besorgniserregend, sagte Ministerin Gerlach. Aber wir nehmen die Erfahrungen aus dem vergangenen Winter ernst.“
dpa/gnj