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Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen info@medinside.ch (ab )

Auf die Meldung, dass das Universitätsspital Zürich im vergangenen Jahr einen Verlust von 49 Millionen Franken eingefahren hat, folgt nun ein weiteres Zürcher Kantonsspital: Das KSW meldet ein noch grösseres Minus von 49,5 Millionen Franken. 2022 war der Fehlbetrag bei 23,4 Millionen gelegen.

Gemäss dem Geschäftsbericht steigerte das Kantonsspital Winterthur zwar den Betriebsertrag gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Prozent – der Aufwand nahm jedoch überproportional um 9,7 Prozent zu. Dabei belastete die Teuerung das Geschäftsergebnis. Die Ebtida-Marge liegt bei -2,9 Prozent (2022: 1,5 Prozent).

Auch das KSW macht vor allem den erhöhten Personalaufwand für das schlechte Ergebnis verantwortlich. Dieser sei 2023 überproportional angestiegen, er wuchs um fast 50 Millionen auf 437 Millionen Franken (+ 12,9 Prozent).

Laut Mitteilung konnte das KSW 2023 neue Mitarbeitende gewinnen und damit offene Stellen besetzen, die für die Wiederherstellung des Vollbetriebs nötig waren. Dadurch stieg die Anzahl Stellen (in Vollzeitäquivalent; FTE) um 8,4 Prozent von 2'729 auf 2'958.

Die Zahl der stationär behandelten Patientinnen und Patienten stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozent auf 28'072; die ambulanten Konsultationen nahmen um 1,3 Prozent zu.

Insgesamt blieb das Wachstum aber unter den Erwartungen, denn der Personalaufbau führte – wegen tieferer Produktivität während der Einarbeitungszeiten – erst mit Verzögerung zu höheren Behandlungskapazitäten.

«Nach den Investitionen in unser Personal im Jahr 2023 gilt es nun, die Produktivität auf das Niveau von vor der Pandemie zu steigern», so Cornel Sieber, der Interims-CEO des KSW. Leistungen im Vollbetrieb allein reichten allerdings nicht aus, um das Spital wieder in die Gewinnzone zu bringen, so Sieber. Das KSW habe deshalb diverse Massnahmen zur Steigerung der Produktivität einerseits und zur Kostenreduktion in nichtklinischen Bereichen anderseits eingeleitet.

Entsprechend strebt das KSW für 2024 einen um gut 20 Millionen Franken tieferen Verlust an.