Apothekensterben in England: Fünfmal so viele Schließungen wie im Vorjahr
Apothekensterben in England: Fünfmal so viele Schließungen wie im Vorjahr unknown
Versender sollen Lücken schließen
Unterdessen stehen auch in England die Versender bereit, um das Sterben der Apotheken vor Ort zu kompensieren, insbesondere in den ländlichen Regionen. Insgesamt gibt es dort etwa 400 Versandapotheken (Distance selling Pharmacies, DPA). Den beiden größten unter ihnen – LloydsDirect und Pharmacy2U – wurde im April dieses Jahres von der Wettbewerbsbehörde (CMA) die Erlaubnis zur Unternehmensfusion erteilt. In dem Gutachten dazu kam die CMA zu dem Schluss, dass Vor-Ort-Apotheken und Versender „austauschbar“ seien. Darüber berichtete C+D am 24. April.
Das sieht offenbar auch der zuständige Staatssekretär für Gesundheit und Soziales Lord Nick Markham so. Auf Anfrage des Bischofs von St. Albans zum fortschreitenden Apothekensterben Englands und den möglichen Konsequenzen für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, insbesondere in ländlichen Regionen, antwortet Markham: „Wenn eine örtliche Apotheke schließt, können die Patienten wählen, ob sie pharmazeutische Dienstleistungen in einer anderen Apotheke in Anspruch nehmen wollen.“ Das könne auch „jede der über 400 Versandapotheken sein kann, die verpflichtet sind, Medikamente kostenlos an Patienten zu liefern“. Außerdem können in England auch Ärzt:innen in ländlichen Regionen Arzneimittel direkt an ihre Patient:innen abgeben, ergänzte Markham.